Letztes Wochenende fand bei der Freiwilligen Feuerwehr Wernau ein 2- tägiges
Seminar zum Thema "Hilfeleistung an Neufahrzeugen" statt. Das Wochenende stand
ganz im Zeichen "Technische Hilfeleistung an Fahrzeugen neuerer
Generationen". In André Weiss, selbst seit Jahren Feuerwehrmann in Tübingen,
konnte die Freiwillige Feuerwehr einen erfahrenen Ausbilder gewinnen. Der
Eigentümer der Fa. RTC (Rescue - Trainings - Center) hat es sich zur Aufgabe
gemacht, Feuerwehren Möglichkeiten zu zeigen, wie eine patientengerechte Rettung
von verunfallten Personen in Fahrzeugen durchgeführt werden kann.
Die Ausbildung gliederte sich in zwei Bereiche: Theorie und Praxis. Am
Freitagabend startet die Wernauer Wehr mit der Theorie. Einleitend erläuterte
André Weiss: "Oberstes Ziel ist es, Leben zu retten! Die Feuerwehren werden bei
schweren Verkehrsunfällen immer häufiger vor die Probleme gestellt, eingeklemmte
und verunglückte Personen schnell und schonend zu befreien. Oft bereiten dabei
Sicherheitseinrichtungen, die zum Schutz der Insassen gedacht sind, bei der
Befreiung unvorhergesehene Probleme. Härtere Materialien in den Karosserien wie
Rohre oder ultrahochfeste Stahleinlagen in Holmen wie A- und B-Säulen lassen die
Rettung aus Fahrzeugen oft zum Kampf gegen die Zeit werden. Verstärkte
Vorbaustrukturen, hochfeste Stahl-Aluminiumverbindungen bringen die
Rettungsscheren der Feuerwehr sehr schnell an ihre Grenzen."
Rettungskräfte arbeiten Hand in Hand
In dem 3 - stündigen Theorieteil wurde auf die Insassen-Rückhaltesysteme,
neue hochfeste Werkstoffe, Fahrzeugstrukturen, passive und aktive
Sicherheitssysteme, sowie neuartige Antriebskonzepten und die daraus
entstehenden Gefahren für Rettungskräfte eingegangen. Als nächstes wurden der
Wehr Kenntnisse über fahrzeugspezifische Zugangsmöglichkeiten sowie die
Funktions- und Wirkungsweisen der Sicherheitssysteme vermittelt. Auch die
Teamarbeit zwischen den Rettungskräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes
ist Teil einer erfolgreichen Patientenrettung. Die Rettungskräfte müssen sich
dabei möglichst schnell absprechen und Hand in Hand arbeiten.
Praktische Übung
Am nächsten Tag hieß es das Gelernte vom Vortag in die Tat umzusetzen. Hierzu
wurde die Wernauer Wehr von einem großen schwäbischen Fahrzeughersteller
unterstützt. In Neuhausen stellte er ein Neufahrzeug der gehobenen Klasse für
die praktische Übung zur Verfügung. Unter Anleitung von André Weiss wurden am
Fahrzeug die erlernten Tipps und Kniffe vom Vortag mit verschiedenen Schnitt -
und Rettungstechniken der hydraulischen Rettungsgeräte unserer Wehr in die Tat
umgesetzt. Nach einigen Stunden mit sehr viel Schweiß der Wehr- Männer und
Frauen und immer einen Plan "B" im Hinterkopf, kam man zu der Erkenntnis: Je
sicherer das Fahrzeug, desto sicherer ist man auch vor der Feuerwehr.
Gelungene Ausbildung
Weiterhin wurde festgestellt, dass die vorhandenen Rettungsgeräte an ihre
Grenzen kamen, hier werden noch kleine Nachbesserungen vorgenommen werden
müssen. Abschließend wurde von Kommandant Rainer Märsch und der gesamten
Mannschaft ein dickes Lob an André Weiss für eine gelungene Ausbildung
ausgesprochen. Es wird sicherlich wieder eine Zusammenarbeit mit der Firma RTC
geben.