Ein heißes Programm mit feuriger Bewirtung verspricht die Wernauer Feuerwehr für diesen Sonntag: Mit einem Tag der offenen Tür und einer großen Hocketse in der Gutenbergstraße und im Gebäude feiert die Wehr den neuen Anbau an ihr Magazin. Die Stadt hat dafür 850 000 Euro investiert, die Wehrleute haben 2500 Arbeitsstunden geleistet.
Alleine die neue Zentrale im ersten Stock hat 45 000 Euro gekostet. Statt wie bisher an einem kleinen Computer können die Einsatzleiter nun an zwei unabhängigen Arbeitsplätzen mit drei Rechnern, fünf Bildschirmen, Telefon und Funkanlage arbeiten. Bereits seit Januar wird der neue Raum genutzt, sagt Kommandant Rainer Märsch. Er und sein Team sind glücklich mit ihrem 400 Quadratmeter großen Anbau. „Wir haben wesentlich mehr Platz", freut sich Gerätewart Stefan Schneider. In der neuen Werkstatt könne man nun auch richtig die Geräte warten und reparieren.
Außer
der Werkstatt sind in dem Anbau, der den Hof etwas verkleinert,
Lagerräume, ein Stiefelwaschplatz mit vier Plätzen,
ein Raum für die Jugendfeuerwehr und die Umkleideräume
untergebracht. Die vier aktiven Frauen und die zwei Nachwuchsmädels
haben jetzt einen eigenen kleinen Raum mit Dusche. In der großen
Umkleide für die 50 aktiven Männer sind auch die 16 Jugendlichen
untergebracht. „Die sind stolz, dass sie jetzt hier bei uns sind,
vorher waren sie auf dem Flur", sagt Kommandant Märsch.
Der Mann fürs Feine
Die Spinde sind doppelt so groß wie vorher, die Schwarz-Weiß-Trennung ist möglich: Die sauberen Klamotten hängen im Spind, die Einsatzkleidung mit der dick gefütterten Brandschutzkleidung und der dünneren Hose für die anderen Hilfseinsätze hängen daneben im Freien. „Dann kann sie auch nach dem Einsatz ausdampfen", sagt Märsch, auf dessen Spind Rainer „Cheffe" Märsch steht. „Da hab'' ich auch gestrichen", sagt Bürgermeister Armin Elbl beim Gang durchs Treppenhaus. Nachdem er eine Wette verloren hatte, rückte er einen Samstag zum Malern an. „Das Feine um die Türen ''rum" sei von ihm. Ohne Muskelkater, dafür mit neuen Erkenntnissen zog er von dannen. Denn die Feuerwehr hat hochkarätige Handwerker in ihren Reihen: Maler- und Elektromeister, aber auch hauptberufliche Feuerwehrleute wie den Kommandanten und seinen Stellvertreter.
Lob für die Firma Bosch
„Wir sind relativ schlagkräftig", sagt Elbl über die Wernauer Wehr. Glück habe man auch mit der Firma Bosch: Mitglieder ihrer Werksfeuerwehr engagieren sich auch bei der städtischen Wehr. Und Bosch lasse die Leute bei einem Alarm ohne Probleme ziehen, lobt Elbl. In kleineren Betrieben sei das manchmal schwieriger.
Ein Riesenfortschritt ist, dass die Einsatzfahrzeuge jetzt zwei bis drei Minuten schneller starten können. So lange hat es gedauert, bis die Bremsanlagen, die mit Druckluft betrieben werden, bereit waren. Jetzt kann es sofort losgehen. Beim Start gelangen keine Dieselemissionen mehr in die Halle. Dafür sorgt die neue Absauganlage mit sechs Schläuchen, die sich am Tor selbstständig entkoppeln. Bisher bildeten die kleinen Absaugschläuche auf dem Boden auch noch Stolperfallen.
In den nächsten Jahren werden aber weitere Investitionen nötig: Ein Hochregallager soll in die Halle, damit Ölbindemittel, Sandsäcke, Tauchpumpen und sonstige Gerätschaften griffbereit liegen. Auch die Fahrzeuge kommen in die Jahre und brauchen eine moderne Ausstattung. Die Tore, Baujahr 1974, sollen mittelfristig erneuert werden. Jetzt wird aber zunächst einmal gefeiert.
Heute Abend ist die offizielle Einweihung für geladene Gäste. Am Sonntag ist die Bevölkerung ab 11 Uhr eingeladen, alles anzuschauen und mitzufeiern. Kinder dürfen in den Feuerwehrautos und mit einem Zügle eine Runde drehen.
Weitere Fotos der neuen Räume sind auf der Homepage der Feuerwehr zu finden: hier